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Timm Humpfer Image Art

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Die Geschichten hinter den Bildern...

An dieser Stelle beschreibe ich Situationen aus meinem Alltag als Fotograf und erzähle einige der Geschichten hinter meinen Bildern und Abenteuern.
Aufgrund der neuen Datenschutzverordnung DSGVO habe ich mich entschieden, die Kommentarfunktion im Blog einzustellen. Ich bin dennoch weiterhin sehr dankbar für Fragen, Anregungen und Feedback zu meinen Artikeln. Bitte richten Sie diese ganz unkompliziert per Facebook oder E-Mail an mich direkt: me@timmhumpfer.com. Ich werde schnellstmöglich antworten!
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Der weite Weg zum Foto!

Timm Humpfer September 20, 2016

Es gibt Fotos, die entstehen ganz spontan. Dieses hier, von den ersten Sonnenstrahlen auf dem Wilden Freiger und seinem kleinen Bruder, dem Aperen Freiger, gehört definitiv nicht dazu!

2 Wochen zuvor...

Es ist Ende August. Wir sind auf dem Stubaier Höhenweg unterwegs. Die heutige Etappe führt uns von der idyllisch gelegenen Sulzenauhütte hinüber zur Nürnberger Hütte. Wir haben bereits zwei lange Etappen in den Beinen und viel schlimmer noch, wir haben viel zu viel Gepäck dabei! Mein Rucksack bringt satte 20 kg auf die Waage. Das ist auf einer Trekkingtour in flacheren Gefilden ganz beachtlich, im Hochgebirge jedoch brutal! Ich habe das Gefühl, ich spüre jede Socke und jeden Müsliriegel auf den steilen Anstiegen. Andere Wanderer mit kleineren und leichteren Rucksäcken (oder wie ich sie aus Trotz nenne: Hello Kitty Rucksäcke) fliegen förmlich an uns vorbei. Leider ist eine gute Kameraausrüstung relativ schwer. Ich will ja nicht nur die üblichen Tourenfotos machen, sondern auch das ein oder andere Zielfoto für meinen Kalender "STUBAIER ALPEN". Hier gab es also wenig Potential um Gewicht zu sparen, wohl jedoch bei anderen Dingen. Doch dafür ist es nun zu spät.

Es ist früher Vormittag. Wir schleppen uns über einen langgezogenen Geländerücken aufwärts. Wir sind noch nicht lange unterwegs, aber ziemlich am Kämpfen. Der Start ohne Frühstück, die zwei anstrengenden Etappen in den Beinen, und vor allem die zu schweren Rucksäcke machen uns zu schaffen. Endlich kommen wir am Grünausee an. Dieser wunderschöne Bergsee ist einer meiner Favoriten für ein kalendertaugliches Foto. Zuerst wird allerdings gefrühstückt. Von der Hütte haben wir uns Lunchpakete mitgenommen und Kaffee gibt es ganz frisch, vom viel zu schweren Gaskocher! So schön die Vorstellung von frischem Kaffee an besonders schönen Rastplätzen auch ist, dieses zusätzliche Gewicht, wegen dreimal Kaffee, war es auf keinen Fall Wert. Schließlich sind wir auf einer Hüttentour. Nach dem Frühstück wird dann fleißig fotografiert. Der Grünausee aus allen Perspektiven. So wirklich zufrieden bin ich mit den Ergebnissen allerdings nicht. Ein Grund dafür ist das Licht. Es ist schon relativ spät am Morgen und die Sonne steht sehr hoch. Aber auch die Bildkomposition lässt noch Luft nach oben. Im wahrsten Sinne! Im weiteren Aufstieg vom Grünausee in Richtung Niederl, dem Übergang zur Nürnberger Hütte, halte ich noch zweimal an und packe die Fotoausrüstung wieder aus.

Jetzt reicht es aber! Die Kamera ist eingepackt, das Stativ am Rucksack verstaut. Das waren die letzten Fotos vom Grünausee. Wir schieben uns weiter den steilen Aufstieg hoch. So langsam geht es wirklich an die Substanz. Plötzlich öffnet sich ein toller Blick auf den Grünausee und den Wilden Freiger, noch schöner und gewaltiger als alle bisherigen. Ich bin allerdings so erschöpft, dass ich mich nach langem Überlegen entschließe meine Ausrüstung nicht noch ein weiteres Mal herauszuholen und aufzubauen. Stattdessen entscheide ich mich für ein schnelles Handyfoto.

Diese spontane Entscheidung sollte mich für den Rest unserer Tour auf dem Höhenweg nicht mehr loslassen! An der Nürnberger Hütte angekommen, schaue ich mir das Foto auf dem Handy an. Es ist viel gelungener als die ganzen Fotos auf meiner Kamera. Die Bildkomposition viel stimmiger und harmonischer. Der noch höhere Standpunkt hat für ein viel besseres Foto gesorgt. Und dafür, dass ich mich über mich selbst ärgere. Über meine Faulheit! Hätte ich doch bloß noch ein weiteres Mal die Kamera aufgebaut. Nur noch ein einziges Mal! Dieser Ärger wiederholt sich in regelmäßigen Abständen. Immer wieder schaue ich das Handyfoto an. Immer wieder vergleiche ich es mit den Aufnahmen auf der Speicherkarte meiner Kamera. Immer wieder denke ich mir: "Verdammt!".

Es ist nun bereits eine Woche später. Wir sind längst wieder zuhause. Immer noch beschäftigt mich meine Faulheit und ihre verheerenden Folgen. Das schönste Foto vom Grünausee existiert nur auf dem Handy und somit in geringer Auflösung. Ich bin von Natur aus ziemlich stur und so beschließe ich, dass wir nochmal an den Grünausee müssen! Es ist nicht so, dass wir in der Nähe wohnen würden. Es sind immerhin 4 Stunden Fahrt mit dem Auto, plus Hüttenzustieg, plus der Aufstieg von der Hütte zum See. Doch dieses Foto lässt mir einfach keine Ruhe!

Eine Woche später sitzen wir also wieder auf der sonnigen Terrasse der Sulzenauhütte. Diesmal sind auch meine Frau und unser Sohn mit dabei. Bei einem kühlen Radler planen wir den Aufstieg zum Grünausee für den nächsten Morgen. Damit ich diesesmal besseres Licht habe, müssen wir früh los. Das fällt nicht leicht, denn vorige Nacht haben mein Kollege und ich arbeitsbedingt beide nicht mehr als 4 Stunden geschlafen. Wir ahnen allerdings noch nicht wie schwierig es werden wird. Grund dafür: eine nahezu schlaflose Nacht! Als wir gerade am Einschlafen sind, startet eine Gruppe Holländer eine rauschende Party. Geschrei, knallende Türen... das volle Programm! Man könnte meinen Holland hätte gerade die EM gewonnen, wenn man es nicht besser wüsste. So etwas habe ich noch nie auf einer Berghütte erlebt. Da wir uns im Nebengebäude befinden, dauert es eine ganze Weile bis der Hüttenwirt den Krawall bemerkt. Es ist weit nach 1:00 Uhr, als so langsam an Schlaf zu denken ist. Der Wecker klingelt früh. Um 6:00 Uhr ist Aufbruch.

Völlig übermüdet brechen wir auf. Obwohl wir mit leichtem Gepäck unterwegs sind, verläuft der Aufstieg sehr schleppend. Doch gemeinsam mit den ersten Sonnenstrahlen des Tages kommen wir am See an. Während mein Kollege es sich direkt am See gemütlich macht und erstmal das verpasste Frühstück nachholt, spurte ich weiter bergauf. Der "ausgelassene Fotospot" vom letzten Mal liegt noch ein ganzes Stück höher. Motiviert vom traumhaften Anblick der Sonnenstrahlen auf dem Eis des Wilder-Freiger-Gletschers, gebe ich Gas. Gerade noch rechtzeitig bin ich dort. Stativ aufgebaut, Kamera in Position gebracht, Filter aufgeschraubt. Dann erst entsteht endlich dieses Foto.

Hättest du dir einfacher vorgestellt, oder?   

 

Tags stubai, tirol, austria, hiking, berge, sulzenauhütte, grünausee, stubaier alpen
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